Freiheit und Fairplay

Trainieren, ganz im Sinne der olympischen Idee.

Diese Idee ist untrennbar mit der Person des Baron Pierre de Coubertin verbunden. Er ist der Begründer der neuzeitlichen Olympischen Spiele (1896). Coubertin vertrat die Auffassung, dass Athleten „ungehemmte Freiheit“ brauchen, man könne den Sport nicht „zaghaft“ oder „maßvoll“ ausüben, in der „Freiheit seines Austobens“ stecke seine anziehende Kraft und sein Daseinsrecht.
Seine Intentionen bestanden jedoch nicht nur darin, bewusst ein sportliches Weltereignis zu schaffen, das turnusmäßig alle vier Jahre wiederkehrt. Coubertin entwickelte auch eine geistige Ausrichtung, gewissermaßen eine olympische Philosophie. Er verfolgte dabei das Ziel, die Ideale des Altertums, die sich für ihn in besonderer Weise in den Olympischen Spielen ausdrückten, zu neuen Erziehungszielen der Gegenwart zu entwickeln.

Coubertin nannte fünf Merkmale einer olympischen Erziehung:

  • Die Vorstellung einer harmonischen Ausbildung des ganzen Menschen
  • Die Idee der menschlichen Vervollkommnung über die hohe Leistung, womit sportliche ebenso wie wissenschaftliche und künstlerische Leistungen gemeint sind
  • Die freiwillige Bindung an ethische Grundsätze im sportlichen Handeln wie Fairplay und Chancengleichheit
  • Der Friedensgedanke und die Völkerverständigung, die von den Menschen Respekt und Toleranz im Umgang miteinander fordern
  • Die Förderung emanzipatorischer Entwicklungen im und durch den Sport

Besonders akzentuiert wird derzeit der „Fairplay-Gedanke“. Im Sinne einer olympischen Erziehung muss diesem Aspekt höchste Beachtung zukommen. Fairplay bedeutet:

  • die Anerkennung und Einhaltung der Regeln
  • der partnerschaftliche bzw. respektvolle Umgang mit dem Gegner
  • die Gewährleistung gleicher Chancen und Bedingungen
  • die Begrenzung des Gewinnmotivs (kein Sieg um jeden Preis)
  • die Bewahrung von Haltung im Sieg wie in der Niederlage

Trainer und Trainerinnen haben aufgrund ihrer besonderen Rolle die Möglichkeit, junge Athletinnen und Athleten in einem fairen sportlichen Tun zu bestärken und sie zu befähigen, faires Verhalten im Sport wie im Leben zu praktizieren.